Warnung

Aus gegebenen Anlass…

… da ja seit längerem wieder eine Virenwelle umher schwappt. Nein, nicht Magen-Darm oder Grippe, sondern Computerviren.

Viele Leute die sich nicht so mit dem PC auskennen – dazu gehören beispielsweise Kinder, ältere Erwachsene oder generell Leute die nie an die Materie herangeführt worden sind – können schnell Fehler am PC machen. Zu dem Thema hatte ich schon im letzten Beitrag einiges gesagt – auch wenn es dort primär um Kinder geht trifft dies auch auf jeden zu.

Generell zu sagen…

… ist das was garantiert jeder schon mal gehört hat. Virenscanner und Firewall an! Jedes Betriebssystem hat mittlerweile eine integrierte Firewall, es wird also keine Zusatzsoftware benötigt. Antivirenprogramme gibt es viele, teils kostenpflichtig, teils gratis, wie Microsoft Security Essentials, Avira Antivirus (nervt mit Werbeeinblendungen), Comodo Antivirus (eher für Leute die Hintergrundwissen haben) und bestimmt noch einige Andere.

Wichtig bei allen (!) Antiviren Programmen ist es dass die aktuell gehalten werden. Sprich der Computer braucht eine Internet Verbindung damit sich der Virenscanner die neusten sogenannten Signaturdateien herunter laden kann.

Ein Virenscanner auf dem PC arbeitet ähnlich wie unser aller Immunsystem. So gut wie jeder hatte als Kind mal die Windpocken (Virus). Das Immunsystem hat den nach einiger Zeit erkannt (zu spät, Krankheit war bereits ausgebrochen) und hat Abwehrkräfte dagegen entwickelt. Jetzt kann man die Krankheit nicht mehr bekommen, weil der Körper den Virus bereits kennt (Signaturdatei) und sofort eliminieren kann. Beim PC ist es ähnlich, ein Virenscanner kann nur das unschädlich machen was er kennt, daher ist es sehr wichtig immer alles aktuell zu halten (inklusive z. B. Windows und Browser Updates).

Viren

Es gibt die verschiedensten Typen von Viren, ebenfalls wie bei uns Menschen. Da ist es vielleicht Magen-Darm, Grippe, Krankheiten die einem Publikum unter 18 vielleicht nicht im Detail erklärt werden sollten… So ist es beim PC auch. Es gibt „relativ harmlose“ Viren die nur die Tastatur angreifen, also mit schreiben was getippt wird. Kann böse enden wenn z. B. Online-Banking genutzt wird. Es gibt welche die das System zerstören. Es gibt welche die den PC zum „Zombie“ machen, also zu einem Bestandteil eines sogenannten BotNets. Sprich ein Mal eingefangen kann der Angreifer mit dem PC alles machen was er will, wie z. B. Spam (also Werbung, nicht nur in E-Mails, auch in Foren, Blogs, … überall im Netz) versenden oder sogar ganze Webseiten lahm legen. Es ist zwar extrem selten aber es gibt auch „gute Viren“. Eigentlich kein Virus im eigentlichem Sinne, auch wenn der Verbreitungsweg identisch ist, diese haben sich auf infizierte Rechner installiert und wie ein Virenscanner andere Viren gelöscht, nichts weiteres. Blöd gelaufen bei letzterem war nur dass durch einen Bug in Windows dabei das ganze Betriebssystem abgestürzt ist. Guter Wille ganz böse geendet.

Wie fängt man sich Viren ein?

Früher, im Zeitalter von analogen und ISDN Internetverbindungen, da reichte schon das deaktivieren der Firewall und ein paar Minuten warten. Mal früher, mal später passierte das von ganz alleine. Ebenfalls im Netzwerk (wie Internet Cafe´s, LAN Partys, …) kann man sich sowas einfangen wenn die Firewall deaktiviert ist. Heute, wo man nicht mehr mit dem PC selbst in´s Internet geht sondern über einen Router, ist man zumindest nicht mehr ganz so gefährdet.

Der häufigste Verbreitungsweg ist heutzutage per E-Mail. Hier wird die Ahnungslosigkeit der Benutzer ausgenutzt. Dagegen kann man sich nur durch Aufklärung schützen. Die kommt etwas später in diesem Artikel.

Gerne mit Viren versehen sind auch Dateien (Programme, Videos, MP3´s) die aus … nennen wir es mal „zwielichtigen Quellen“ stammen.

Auch fremde Datenträger (USB Sticks, externe Festplatten, gebrannte CD´s und DVD´s, … können Viren beinhalten und unter ungünstigen Bedienungen sich somit verbreiten. Das ist zwar eher selten, aber möglich.

Was ist jetzt denn aktuell los?

Es sind Viren wie z. B. „Locky“. Das gravierende bei diesem Virus und dessen Varianten ist es dass diese Art nicht das Betriebssystem selbst angreifen sondern „nur“ die eigenen Dateien. Der Virus verschlüsselt alle Dateien wie Bilder, Musik, Dokumente, alles was für einen selbst wichtig ist. Und das geht über alle angeschlossene Medien, also auch auf angeschlossenen USB Sticks, externen Festplatten, Netzwerklaufwerken, alles was es in die Finger bekommt. Ein entschlüsseln der Daten ist unmöglich, außer man befolgt die Anweisungen die man „netterweise“ nach getaner Arbeit (von dem Virus) angezeigt bekommt. Man soll dafür bezahlen um die Daten zurück zu bekommen. Um die 200€ liegt das meistens. Es sind schon viele Privatpersonen, Schulen und sogar ein komplettes Krankenhaus betroffen gewesen wo diverse Operationen verschoben werden mussten da die Patientendaten nicht mehr zugreifbar waren.

Hinweistext von Locky auf einem infiziertem System

Noch extremer ist eine Variante des Virus welches ähnlich funktioniert, die Daten aber (zumindest teilweise) zu dem Urheber schickt. Dieser droht damit dass diese Daten zusammen mit persönlichen Informationen im Internet veröffentlicht werden. Für Firmen kann das starke Schäden anrichten (Firmengeheimnisse werden veröffentlicht), für Privatpersonen vielleicht sehr peinlich (je nach dem welche Webseiten man besucht). Wenn nebenbei auch noch Tastatureingaben geloggt werden kann das auch schnell viel Geld kosten wenn die damit an Benutzerdaten von eBay, Amazon, PayPal, … kommen.

Chimera Virus auf einem infiziertem System. Man beachte die rot markierten Zeilen

Wer jetzt denkt, ach, ist mir egal, ich verwende einen Mac / Macbook / … der irrt gewaltig. Diese Viren gibt es auch für diese Systeme, die sind also ebenfalls gefährdet.

Wer ist gefährdet?

Prinzipiell jeder. Unter Umständen reicht sogar schon der Besuch einer infizierten Webseite. Es kommt öfters mal vor dass verschiedene Webseiten – primär wegen veralteter (und somit unsicherer) Software oder miserabler Administration – gekapert werden und für die Verbreitung von Schadsoftware missbraucht werden. Das ist aber nicht der hauptsächliche Weg, der Schlimmste ist die Ahnungslosigkeit der PC Benutzer.

Okay…

Das waren jetzt nur 2 Beispiele zu dem im Moment aggressivsten Viren. Es gibt noch unzählige andere Typen. Aber da gehe ich jetzt nicht im Detail drauf ein, das wäre auch viel zu viel. Primär geht es mir um die…

Aufklärung

… und die ist sehr wichtig. Hier gibt es viele Punkte die man beachten sollte, grade wenn man Kinder hat. Meine Meinung dazu habe ich ja schon in meinem vorherigem Beitrag genannt. Ich fange mal mit Themen an die grade für Kinder und Jugendliche wichtig sind:

  • Keine persönlichen Daten angeben!
    Manche Leute oder Webseiten fragen euch vielleicht nach eurem kompletten Namen, womöglich sogar nach der Adresse. Gebt diese niemals im Internet ein, auch nicht auf Webseiten wie in Messengern wie WhatsApp, Skype, Facebook, …
    Das liegt daran dass es viele Webseiten gibt die z. B. so tun als ob sie Hausaufgabenhilfe anbieten, was sie aber nicht tun. Im Endeffekt bekommen dann nur die Eltern eine Rechnung zugeschickt die teilweise so hoch ist dass man sich davon einen ganzen Computer kaufen könnte. Ebenfalls gibt es viele böse Menschen im Internet die euch so dann vielleicht was antun könnten. Sie wissen ja dann wo ihr wohnt.
    Solltet ihr irgendwo die Adresse eingeben müssen, auf jeden Fall erst die Eltern fragen!
    Als Eltern sollte die Webseite sehr skeptisch betrachtet werden und nach Preisangaben durchsucht werden. Ebenfalls auch mal die AGB's durchlesen bevor man so etwas zulässt.
  • Vorsichtig sein mit Fotos
    Macht auf keinen Fall Fotos worauf ihr freizügig oder vielleicht sogar nackt drauf zu sehen seid. Es gibt viele Leute im Internet die das wollen, aber das ist einfach falsch, diese Leute sind krank. Solltet ihr mal solche Bitten bekommen ignoriert diese Leute sofort. Zieht euch nicht vor der Digitalkamera oder Webcam aus.
    Für die Älteren… Naja die heutige Welt ist freizügiger. Wenn solche Bilder, dann aber nur für den Freund / die Freundin und keinesfalls Personenbezogen, also ohne Gesicht. Dann könnte es ja jede(r) sein. Stellt euch vor wenn die Freundschaft in die Brüche geht und er / sie euch eins auswischen will und die Bilder öffentlich verteilt. Das wollt ihr sicher nicht. Passiert ist das schon oft genug.
    Außerdem… Lasst das mit den Party-Fotos sein. Stellt euch vor ihr wollt irgendwann eine Ausbildung oder Job haben und der Chef findet die Bilder z. B. in Facebook. Kommt nicht gut an wenn der euch besoffen sieht oder sogar ohnmächtig in der Ecke liegend.
  • E-Mails
    Wenn ihr E-Mails bekommt seid immer extrem skeptisch bei angehängten Dateien. Fragt lieber noch mal per Telefon oder bei einem Treffen nach. Ebenfalls, in E-Mails wird niemals nach eurem Passwort gefragt, schon gar nicht von Banken die einen angeblichen Systemfehler haben. Auch gibt es viele E-Mails mit angeblichen Rechnungen und Mahnungen. Das sind gefälschte Spam Mails, die wollen nur an eure Daten, Konto, Facebook Account, … Wichtig ist auch zu wissen dass manche Viren die E-Mail Accounts der Opfer nutzen, also möglicherweise auch die eurer Freunde, Kollegen, Verwandten, … Auch lässt sich leicht der Absender fälschen. Daher immer skeptisch sein. Und bei Rechnungen oder Mahnungen immer erst nachdenken ob man bei denen überhaupt mal in Kontakt stand, was gekauft oder gemietet hat, … Bei E-Mails von Banken auch darauf achten ob die überhaupt auch von der eigenen Bank kommt.
  • Dateien aus dem Internet
    Das schließt Dateianhänge in E-Mails, empfangene Dateien über z. B. Skype, … mit ein. Hier zählt das Selbe wie bei E-Mails. Fragt den Absender erst was das ist und ob er oder sie es wirklich selber geschickt hat und was es ist. Achtet darauf von wo ihr etwas herunter ladet.
    Dateianhänge können sehr tückisch sein und selbst Experten täuschen. Da hilft Windows leider auch etwas mit, da die Dateiendung normalerweise ausgeblendet wird, außer man stellt es in den Ordneroptionen um. Daher gibt es auch so viele Dateien mit doppelten Endungen, wie „Foto.jpg.exe“. Das .exe was einen hellhörig machen könnte steht da nicht, jeder unbedarfte Benutzer denkt dass es eine .jpg Datei – also ein Bild – ist. Noch fieser geht es in dem man sich einem arabischen Sonderzeichen bedient. Die Datei heißt denn z. B. „*exe.gpj.otoF" (das * ist das Sonderzeichen). Dieses Zeichen (unsichtbar) besagt dass es sich um arabische Schreibweise handelt, also rechts zu links. Da wir aber links zu rechts schreiben wird es zu „Foto.jpg“ umgewandelt; halt rückwärts gelesen. Einige Virenscanner sind dafür zu „dumm“, sehen Dateierweiterung „.otoF“ und scannen die deswegen nicht, also kein Schutz.
    Auch gibt es selbst in .pdf und .jpg Dateien Sicherheitslücken die ausgenutzt worden sind. Diese sind soweit ich weiß aber mittlerweile überall geschlossen.
    Extrem vorsichtig sollte man sein wenn die Datei ein Symbol hat was ungefähr so aussieht: 
    Das sind Scriptdateien („.js“ oder „.vbs“), normalerweise nur im Internet verwendet für Animationen oder Ähnliches. Diese haben auf dem PC nichts zu suchen. Nicht starten!
  • Office (Word, Excel, …) Dokumente
    Auch hier muss man etwas vorsichtig sein, allerdings wird man in der Regel vorgewarnt, man darf nur nicht blauäugig sein, wie es im Volksmund so schön heißt.
    Sollte so eine Sicherheitswarnung erscheinen (Hier als Beispiel in Word):

    Dann auf keinen Fall auf „Inhalt aktivieren“ klicken!
    Die Office Dateien sind nicht nur dazu da um Texte oder Tabellen zu speichern, sondern können auch programmiert werden. Fast immer handelt es sich in diesem Fall um sogenannte Makro Viren; meistens verbinden die sich wenn sie zugelassen sind auf einen Server im Internet und laden dort Viren herunter und führen die aus. Es gab auch mal einen Excel Virus der die Rundung der Zahlen verfälscht hatte. So wurden aus 3,456€ statt 3,46€ eben 3,45€. Klingt banal, hat aber die Buchhaltung einiger Firmen fatal durcheinander gebracht. Und das nur weil einer in der Firma so blöd war und auf „Inhalt aktivieren“ geklickt hat.
  • Passwörter
    Viele Webseiten erfordern es dass man sich anmeldet. Twitter und Facebook sind da wohl die bekanntesten Beispiele, im Zeitalter von den ganzen Stores (Windows, Android, Apple) auch dort. Online-Banking ebenfalls.
    Es ist wichtig sich gute Passwörter auszudenken. Kein 123456, kein 7777777, niemals persönliche Begriffe nehmen wie Namen, Geburtsdatum, Name der Eltern oder Kinder, … All das kann zumindest von Leuten aus eurer Umgebung erraten werden und ist somit unsicher. Gleichfalls sollte das Passwort nur da gespeichert werden wo es wirklich sicher ist, nämlich im Kopf. Zettel mit Passwortlisten unter der Tastatur ist so ein klassisches Beispiel für „so nicht!(ein kleiner Zettel unter der Maus ist hingegen ein guter Aprilscherz).
    Wirklich gute Passwörter sind komplex, mit Groß- und Kleinschreibung, Zahlen und Sonderzeichen. Ein nettes Beispiel hat Microsoft mal genannt: „IlbPf0,99€“. Wie soll man sich das merken? Es sind die Anfangsbuchstaben von dem Satz „Ich liebe billige Pizza für 0,99€“. Groß- Kleinschreibung, Zahlen und Sonderzeichen, alles drin. Lohnenswert wären auch Umlaute da diese nicht in jedem Land verwendet werden. Dieses Beispiel-Passwort solltet ihr jetzt nicht nutzen, aber das Prinzip wird klar denke ich mal. Denkt euch eure eigenen Sätze aus ;)
    Und verwendet nicht überall das Selbe Passwort. Zumindest sollten Passwörter für harmlose Webseiten wie Foren und kritische wie App-Stores und Online-Banking unterschiedlich sein. Es kann immer mal passieren dass es irgendwer schafft in eine Webseite einzudringen bei der ihr angemeldet seid und an die Passwörter ran kommt. Denn hätte er sonst auch Zugriff auf alle anderen Dienste.
  • Software installieren
    Wenn ihr Software installiert, schaut genau nach was ihr macht. Ein einfaches nur auf „Ok, Ja, Weiter" klicken kann mittlerweile sehr böse enden. Grade bei Gratis-Programmen kommt es häufig vor dass gewisse Dienste mit installiert werden (wie Webbrowser, Toolbars) oder das System umkonfiguriert wird (Startseite des Browsers z. B.). Durch diese oft unfreiwillig mit installierten Zusatzdienste verdient der Entwickler zwar Geld (Werbeeinnahmen), aber bei euch wird häufig so das Surfverhalten analysiert und an diverse Werbefirmen weiter geleitet. Das wollt ihr sicher nicht. Also: Aufpassen.

Wie kann man sich schützen?

Wie eingangs bereits erwähnt: Virenscanner und Firewall aktivieren! Ebenfalls immer das Betriebssystem aktuell halten (Beispielsweise Windows Update, das Selbe zählt aber auch für Mac OS und Linux).

Ebenfalls ist es stark anzuraten wichtige Daten wie Fotos, Dokumente jeglicher Art, … Alles was man nicht so irgendwo wieder bekommt, zu sichern, also ein Backup zu machen. Hierfür kann man zum Beispiel externe Festplatten nehmen. Aber Vorsicht: Hat man sich erst mal einen Virus eingefangen, die greifen fast alle auch sämtliche angeschlossenen Geräte an, also auch externe Festplatten, Netzwerkfreigaben (NAS), USB Sticks, …. Daher ist es immer am sichersten von wichtigen Daten ein Backup auf CD / DVD / BlueRay zu erstellen. So teuer sind Rohlinge nicht, der Vorteil überwiegt hier aber ganz klar. Sind die Daten erst mal darauf gebrannt, können sie nicht mehr verändert werden, auch nicht durch Viren. Wichtig hierbei ist nur dass die Scheibe dunkel gelagert wird, beispielsweise in einem Schrank. Eine andere Alternative wäre es Backups auf SD Karten zu speichern, da diese durch den kleinen Schiebeschalter an der Seite mit einen Schreibschutz versehen werden können. Der Schreibschutz sollte immer aktiviert sein, außer ihr wollt ein neues Backup darauf speichern, dann natürlich nicht. Daten wie Videos, MP3´s… Das bekommt man schon irgendwie wieder, das Betriebssystem lässt sich auch neu aufsetzen. Das muss also nicht zwangsweise mit gesichert werden.

Immer etwas skeptisch sein bei Dateianhängen. Lieber nach fragen was es ist und ob es wirklich auch von der Person kommt. Man fängt sich schneller was ein als man denkt. Selbst ich bin schon mal drauf rein gefallen.

Als Eltern klärt eure Kinder frühzeitig auf. Die kommen eh irgendwo an den PC, wenn nicht bei euch dann bei Freunden. Computer, Smartphones, Tablets und Internet gehören heute einfach zum Leben dazu, da kommt man nicht drum herum. Genau so wie ihr die Kinder aufklären müsst mit Themen wie „Nicht mit fremden mitgehen“, „Nur bei grün über die Ampel gehen“, … steht das jetzt auch mit auf dem Plan.

So… Ich hab bestimmt noch einiges vergessen zu erwähnen (falls ihr noch was wisst erwähnt es doch mal in den Kommentaren unten), aber für heute soll es erst mal reichen. In dem Sinne: Bis zum nächstem Mal :)


Sorry

… dass ich schon wieder mecker, aber das kann ich einfach nicht unkommentiert lassen, das regt mich grade tierisch auf! Volksidiotie und #Neuland sind ja leider immer noch ganz groß geschrieben.

Caschy (Carsten Knobloch, wird tendenziell ungerne mit Knoblauch verwechselt) hat heute ein mit Bild veröffentlicht was mich allein schon sprachlos gemacht hat, jetzt kam der Blogeintrag dazu.


Bildquelle und sein Statement: xing.com

Alles was ich daraus zitiere hat ein > vorangestellt und ist in Italic (Kursiv) dargestellt.

Zurück zum Thema. Ich verwende ja gerne den Begriff "geistige Flatulenz", aber das ist…

Geistiger Sprühschiss

… und das in der extremsten Form wie man es sich vorstellen kann. Und selbst das ist noch eine Untertreibung.

  • > "Im Umgang mit elektronischen Medien verkümmert Sprache zu Symbolen"
    Ist es nicht eher so dass Sie verkümmert sind weil sie die Bedeutung von :) und :D nicht verstehen?
  • > "Wer als Kind den Geräten fernbleibt, wird später mit ihnen gut umgehen"
    Ja ne, is klar, wer was nie erlernt kennt sich später perfekt damit aus. So ist das Leben… (ironisch gemeint) Aber dazu komme ich später noch.
  • > "Die Schüler brauchen Kriterien, die ihnen bei der Computernutzung helfen"
    Da gehe ich sogar fast mit konform, allerdings würde ich das "Kriterien" durch "Erziehung" oder "Aufklärung" ersetzen. Und diese Erziehung – und somit das Heranführen an die Materie – sollte so früh wie möglich geschehen! Das ist natürlich schwer wenn man sich als Eltern oder Lehrer nicht damit auskennt. Tut mir Leid für Sie. Und vor Allem für die Kinder.

Alleine schon diese 3 Zeilen im Header (Entschuldigung, zu Deutsch: Kopfzeile) sind ein Aufreger. Im Fernsehen (wohoo, das ist ja schon fast die Einstiegsdroge zum digitalen Zeitalter) gab es mal ein Spruch in einem Film oder Serie – ich erinnere mich leider nicht mehr an welche – der da lautete: "wer keine Ahnung hat: einfach mal die Fresse halten!"

Kinder sollen gefördert werden!

… und wenn sie halt Interesse für Computer und co haben, dann ist dem halt so. Man kann sie eh nicht "umprogrammieren", wenn ein Mal das Interesse geweckt ist ist es da, das kann man nicht mehr ändern, erst Recht nicht mit erzwungener Abstinenz von diesen Geräten. Meine Eltern waren auch dieser idiotischen Ansicht mir das zu verbieten was sie selber nicht verstanden. Wer jetzt gedanklich so begrenzt denkt, der 2. Punkt stimmt ja, dem sei gesagt: nö. Ich war bei Freunden und halt eben da am PC. Und heute bin ich – trotz für den Beruf zu schlechter Schulbildung – vom Beruf Softwareentwickler, privat Serveradministrator und Hobbybastler. Meinen Eltern habe ich das aber nicht zu verdanken, ganz im Gegenteil, die haben mich in meiner Entwicklung stark eingeschränkt. Sonst wäre ich wesentlich früher zum Erfolg gekommen.

> "Nur wer versteht, wie die Technik funktioniert, die man im alltäglichen Leben nutzt, der ist ein wacher Zeitgenosse."

… steht im Text. Das stimmt, auch wenn mich die Formulierung der Worte etwas an eine Zeit erinnert wo wir noch in einer Diktatur lebten. Aber wie denn wenn sie in Abstinenz gehalten werden? Immer wieder sehe ich Kinder die beispielsweise mit einem Raspberry Pi basteln und diesen programmieren und somit – aus eigenem Willen und mit voller Enthusiasmus – über Technik und Programmiersprachen lernen. Nicht wie in der Schule wo einem trocken irgendein Lehrstoff versucht wird einzutrichtern von Lehrern die es selbst nicht können. Dazu kommt noch dass man mindestens die Hälfte im späteren Leben eh nie braucht. Hier freuen sich die Kids über jeden Fortschritt und lernen gerne weiter.

> "Hier stellt sich pädagogisch die Frage, welche Fähigkeiten ein Jugendlicher entwickeln muss, um mit der Technik so frei umgehen zu können, dass er sie sinnvoll einsetzen kann, ohne sich komplett von ihr okkupieren zu lassen."

Als ich das gelesen hab habe ich mir gedacht: "Als du Kind warst hast du als Einziger kein GameBoy bekommen und bist deswegen immer noch sauer."

Hier wird brutal der Spieß umgedreht, als ob die Kinder erst fähig sein müssen irgendwas (in dem Fall die digitale Welt) zu begreifen, frei nach der Definition von den alten Erwachsenen, also erst ab 12 Jahren. Nein! Es ist die Aufgabe der Eltern und der Lehrer den Kindern bei der Entwicklung zu helfen!

Und hier kann man nicht früh genug anfangen. Die Kids kommen auch mal an den PC von Freunden – und somit auch in soziale Netzwerke wie Facebook, Twitter oder WhatsApp und Skype, ebenfalls E-Mails. Da kommen dann Stichworte wie "nicht vor der Webcam ausziehen", "keine Bilder machen worauf du nackt bist", "keine E-Mails öffnen von Leuten die du nicht kennst", … Das muss man den Kindern halt beibringen, ob man nun will oder nicht. Das zu unterlassen ist genau so grob fahrlässig wie nicht zu sagen dass man bei Rot nicht über die Ampel gehen darf! Meiden Sie deswegen Ampeln und gehen nur an Stellen wo es keine gibt über die Straße?

Nur weil Sie vielleicht mit der heutigen Welt (und da zählen Computer eben dazu!) nicht klar kommen heißt es noch lange nicht dass Sie den Kindern eine solch große Gefahr aussetzen dürfen. An Computer oder in's Internet kommen die Kleinen eh.

Selbstreflektion

> "Dabei besteht die Gefährlichkeit darin, dass das Zeitgefühl bei der Nutzung verschwindet und die aktive Aufmerksamkeit durch die von außen erzeugte Bilder- und Informationsflut ersetzt wird."

… sagt jemand der so einen Unfug auf xing schreibt. Da muss ich echt sagen: Hätten sie mal lieber stattdessen ein Buch gelesen oder sich um die Schüler gekümmert. Davon ab… "Bilder- und Informationsflut"? Echt jetzt? Sie haben wohl noch nie gegoogelt wie es offiziell neudeutsch heißt. Anders als in Büchern bekommt man im Internet halt gleich die Informationen die man braucht und muss sich nicht erst durch zig (teure!) Bücher durchwühlen bis man endlich zum Ziel kommt. Davon ab, eben weil Bücher teuer sind und nicht jeder Haushalt über unbegrenzte Geldmittel verfügt fördern Sie somit eine grenzenlose Ungerechtigkeit. Was ist also besser?

Weiter im Text…

> "In der Waldorfpädagogik wird das Augenmerk stark darauf gerichtet, dass sich jedes Kind individuell entwickelt."

Hier lag ich offiziell am Boden vor Lachen. Oder Weinen. Ich weiß es nicht genau. Individuelle Entwicklung wird gefördert aber im selben Atemzug sagen "aber PC is nich". Das ist nichts anderes wie die ganzen Eltern die ihre Tochter (beispielsweise) zum Ballett schicken und dahin trimmen weil sie von anderen Dingen keine Ahnung haben und das ihr Kindheitstraum war. Asozial in meinen Augen.

> "Ein Grundmerkmal aller Medienformen ist, dass sie Einzelheiten aus der vielfältigen Wirklichkeit herauslösen und festhalten und diese dadurch ihren Bezug zum Ganzen des Lebens verlieren"

Ebenfalls wieder geistiger Dünnschiss. So ist der Mann von Angela Merkel zum Beispiel im Rat vom Axel Springer Verlag. Natürlich kann man dem Medium noch trauen, is klar… Eine breite Fläche von Medien ermöglicht es sich erst sich seine eigene Meinung zu bilden. Und die bietet eben das (Ihnen scheinbar nahezu unbekannte) Medium Internet. #Neuland lässt grüßen.

> "Eine Nachrichtensendung transportiert viele Informationen, ist aber bereits das Ergebnis eines synthetischen Prozesses und vermittelt selten den größeren Zusammenhang einer Nachricht. Um diesen zu erfassen, bedarf es der Fähigkeit, Zusammenhänge selbst zu erkennen, Wissen aktiv zu beschaffen und die Qualität einer Quelle zu erkennen."

Genau das wollen Sie doch nicht! Außerdem sind Kinder oftmals viel Intelligenter als die Erwachsenen denken. Häufig müssen sie einfach nur geführt, nicht reguliert werden!

> "Beim Thema Computer geht es in der Waldorfpädagogik darum, dass dem selbstständigen Umgang mit dem PC die Bildung eines eigenständigen Urteils vorausgehen sollte. Die Urteilsfähigkeit steht Kindern aber erst vom ungefähr zwölften Lebensjahr an in einem Maße zur Verfügung, das ihnen erlaubt, selbst eine Kontextualisierung der Inhalte vorzunehmen."

Ääähm… mit 12 sind viele Kids schon fast Geschlechtsreif und haben mit ganz was Anderem zu kämpfen. Die Aussage ist ähnlich wie "der Kleine versteht eh noch nicht wie eine Ampel funktioniert, also gehen wir lieber so über die Straße".

> "Deshalb ist der Umgang mit dem PC aus pädagogischer Sicht erst dann wirklich sinnvoll und notwendig. In der 7. und 8. Klasse können Schüler die Fähigkeit erlernen, mit zehn Fingern blind auf einer Tastatur zu schreiben (zumindest solange Computer noch mit Tastaturen bedient werden). Ab der 9. Klasse kann eine Einführung in die Computertechnologie stattfinden, und zwar ausgehend vom praktischen Umgang mit elektronischen Bauteilen und Geräten. In der 12. Klasse ist dann auch das Internet in seinem prinzipiellen Aufbau zu behandeln."

Aus pädagogischer Sicht… Wären Sie Pädagoge wüssten Sie was für einen grenzenlosen Unsinn Sie hier erzählen. In der 12. Klasse erst Unterricht in Sachen Internet? Wann wollen Sie die (mittlerweile Erwachsenen) Kinder denn über Themen aufklären die unterhalb der Gürtellinie liegen? Wenn sie 30 sind?

> "Damit Schüler die Computertechnologie auch für ihr Lernen sinnvoll und ökonomisch nutzen können, müssen sie lernen, wie man sich neben Büchern auch Online-Ressourcen zielführend erschließt. Dem geht allerdings voraus, dass sie auch wissen, wie man in Buchbeständen sinnvoll sucht."

Nein. Wo soll das im späteren Leben nutzen? Das Thema Unfairness hatte ich Oben bereits angesprochen. Ebenfalls zu der Befangenheit von Print-Medien.

> "Kinder, die bis zum Alter von etwa zwölf Jahren auf elektronische Medien verzichten, verpassen überhaupt nichts Substanzielles"

ARGH! Sind Sie überhaupt Pädagoge? Ich zweifle mittlerweile sehr stark daran, genau so wie an Ihrem gesunden Menschenverstand. Selbst wenn dem so ist, Sie sind irgendwo in den 70ern oder frühen 80ern stehen geblieben und haben es immer noch nicht realisiert dass man mit der Zeit gehen muss.

Fazit

Zeiten ändern sich, und man muss mit gehen, sonst läuft man zum Autohändler und stellt verwundert fest dass die keine Pferdekutschen verkaufen. Außerdem… Das wäre ja nur privates Pech, aber viel schlimmer finde ich es dass somit die Kinder so stark in ihrer Entwicklung benachteiligt werden. Fast jeder Beruf setzt heutzutage PC Kenntnisse voraus, und als Kind lernt man am schnellsten. Aber das soll verweigert werden. Da stellt sich mir die Frage wie Idiotisch das ist. Ich hoffe die Schulbehörden lesen die Blogbeiträge und entziehen Herrn Kullak-Ublick sämtliche Rechte noch mal was mit Kindern zu tun zu haben. Solche Leute gehören einfach verboten, die richten einfach nur Schaden an, wegen ihrer eigenen zurückgebliebenen Einstellung. Die Zeit geht weiter, leb' damit, verdammt noch mal!

Aber die Waldorf Schule war ja schon ein paar Mal in den Medien, wohlgemerkt nicht positiv. Jetzt weiß ich auch warum. Wenn da nur solche Typen 'rum rennen…

Die armen Kinder!!!

So, reicht erstmal wieder für heute, auch wenn in mir das Blut immer noch kocht. Bis bald :)

 


Old man yells at cloud

Ich muss mal wieder meckern

Wer sich jetzt wundert was das "narf" im Titel bedeutet möge bitte mal kurz vorbei schaun. Das erklärt so einiges ;)

Der Beitrag ist jetzt aber nicht über 2 Comic Mäuse wo man nicht weiß welches Extrem extremer ist. Es war einfach grade passend, außerdem haben diese 2 meine Kindheit geprägt, wie diese Pappschüssel mit der Aufschrift "NCC 1701".

Komm zum Punkt!

Jaja, mecker nicht, das ist mein Part.

Nachdem ich erst über das Wetter gemeckert habe folgt jetzt etwas Anderes. Etwas was jeder von uns kennt und hasst. Werbung.

Man öffnet eine Webseite und … Nichts passiert. Naja, das stimmt nicht so ganz, der CPU Lüfter beschleunigt auf gefühlte drölfzig millionen Umdrehungen die Sekunde wo man sich ernsthaft Gedanken macht: Hebt die Kiste gleich ab und zerschmettert mir mein Dach oder saugt die sich unlösbar am Tisch fest? Ja ok, übertrieben, aber wenn man es gewohnt ist dass das System 100% silent ist… Was war passiert? Webseite besteht fast ausschließlich aus Javascript und versorgt einen – je nach Scrollposition – mit Popups – selbstverständlich animiert – und was heutzutage ja so garnicht mehr geht ist eine Webseite ohne Werbung zu betreiben. Und da jeder Mensch auf der Welt – insbesondere die die mobiles Internet nutzen – ja über eine unbegränzte Bandbreite im Terrabit/s Sektor verfügen laufen natürlich in der Sidebar gleich mehrere Werbevideos. Gleichzeitig. Vorzugsweise mit Ton. In Full-HD. Hey, Qualität zählt. Auch wenn du sie nie siehst in diesem 150 x 50px Fenster. Außer ggf. auf der Handyrechnung am Ende des Monats.

Ganz ehrlich? Hätte ich ein Produkt und es würde auf diese Art dafür geworben, ich würde dem Betreiber sämtliche Rechte entziehen und sofern es irgendwie möglich ist auf Schadenersatz verklagen, da es – meiner Meinung nach – nicht mehr eingesetzt wird um potentielle Kunden zu informieren sondern zu verärgern.

Fernsehen. Auch so ein schönes Thema. Früher … Nein, ich fange anders an. Erinnert ihr euch noch daran als ihr klein wart und in die sch$%& Schule gegangen seid? 45 Minuten können so unendlich lang sein. Und dann diese dämliche Sprüche der Eltern und Verwandten nach dem Motto "Genieß die Schulzeit"… Gott wie ich das gehasst habe. Aber Schule und sinnfreies Lernen von Dingen die man im späterem Leben eh nicht braucht mal abgesehen, Recht hatten die leider irgendwie.

Früher war alles besser

… aber auch nicht gut. Zurück zum Thema, bevor ich endgültig ausschweife. Ich erinnere mich noch gut. Das Fernsehen. Früher hat man noch gemeckert über die 6 Minuten Werbezeit. Es wäre schön diese wieder zu haben. Früher musste man sich beeilen um in der Werbepause zum Pizza Dealer seiner Wahl zu Rennen um den vorbestellten "belegten Pfannkuchen", wie mein Opa die Dinger mehr oder weniger liebevoll nannte, abzuholen. Mittlerweile kann man gemütlich hin schlendern und das Ding vor Ort essen und verpasst nichts. Grade bei Events wie "Schlag den Raab" kamen durch Werbung und Zwangsbeschallung (die "Musik"Acts) schon mal 16 Minuten zusammen. Das ist fast das 3fache… Ich möchte nicht wissen wie sehr alte Serien die jetzt wiederholt werden beschnitten werden müssen um durch die längere Werbezeit noch in's Programm zu passen.

Früher… Tja, früher™. Ich weiß noch dass N24 – ein deutscher … ääähm… Nachrichtensender – früher mal nur 3 - 4 Werbeclips eingespeist hat. Da hat sich ein umschalten kaum gelohnt, man hat es geduldet und es war ok. Man hat also quasi die Werbung auch gesehen. Mittlerweile haben die aber auch nachgezogen. Im Durchschnitt gute 6 Minuten Unterbrechung (gut im Sinne von mindestens).

Sind die blöd?

Ja. Deutliches ja. Sie sind nicht nur dumm, sie fragen sich dann allen Ernstes noch warum Benutzer mit Ad Blockern oder durch Umschalten diesen nicht sinnvollen Content – sei es nun TV, Web, Radio, … – blocken oder umgehen. Einige ganz Geistreiche blocken sogar komplett die Anzeige der Seite wenn gemerkt wird dass Werbung blockiert wird. Die Blöd Bild ist ein Beispiel. Hier finde ich es aber ganz nett, so werden Leute die wissen was sie mit ihrer Zeit tun wollen nicht durch Links aus Versehen zu solchem Content geleitet. Quasi Win-Win Situation. Stellt sich nur die Frage für wen. ^^

Klar, Werbung ist nötig. Irgendwo muss ja das Geld her kommen, für Webseiten, Radio- und Fernsehsender. Klar. Aber nicht in diesem Rahmen. Es ist um Längen zu viel! Und nicht nur zu viel, teilweise auch abartig. Da schaltet man morgens zum Frühstück das Sat1 Frühstücksfernsehen an und wird als Erstes umfassend über die Behandlung von Nagelpilz informiert. Passend zur Mittagspause lief eine Werbung die einen aufklärte was man doch tun kann bei Scheidentrockenheit. Da fragt man sich was zum Abendessen kommt, eine Salbe gegen Rosettenschorf, vorzugsweise inklusive Anwendungsbeispielen? Das Essen war erstmal gelaufen. Davon ab was zur Hölle interessiert es mich? Also, als ich das letzte Mal Inventur gemacht habe befanden sich an meinem Körper ziemlich wenig Scheiden. Und selbst wenn dem so wäre; generell gesagt wenn ich Probleme mit meinem Körper habe geh ich verdammt noch mal zum Arzt! Oder zur Apotheke. Werbung bringt hier also absolut nichts.

Zumal… Leute… Es schaltet doch eh jeder weg, geht duschen, macht Musik an oder geht einkaufen. Zeit genug is' ja. Es wird nicht konsumiert, ergo hat es kein Nutzen; die 1 oder 2 Werbespots am Anfang und Ende vielleicht ausgenommen. Ihr holt Leute in ein Arbeitsverhältnis was der Prostitution ähnlich ist – sie verkaufen nämlich ihren Körper – nur um euer Produkt von Leuten anpreisen zu lassen die es selber nie probiert haben oder garnicht erst wissen wozu es da ist. Wobei ich mich jetzt auch bei sämtlichen Prostituierten entschuldigen muss. Die machen mit ihrer harten Arbeit wenigstens eine Person glücklich. Ihr nicht.

Wie geht es besser?

Webseiten. Leute, nimmt die Dinger mit Video und insbesondere Ton raus! Man will gemütlich – vielleicht sogar laut – Musik hören, öffnet ne Webseite und zack wird man mit dem Müll beschallt ob man will oder nicht. Widerliches Geblinke will auch keiner sehen. Werbevideos, ok, aber nur wenn zumindest das Thema auch interessiert. Also z. B. mit einem Bild werben und ein Klick darauf öffnet das Video. Ok.

Fernsehen und Radio. Seid etwas Themenorientierter und verdammt noch mal kürzt die Werbedauer. Es schaut eh keiner. Und bei Werbung zu Themen wie Scheidentrockenheit und Nagelpilz… Glaubt ihr allen Ernstes das interessiert wen? Erst recht beim Essen?

2 Minuten Werbung reichen vollkommen aus und sind wesentlich effektiver. Warum? Weil sie geduldet werden und dadurch dass die Quantität reduziert wird achten die Hersteller von Werbespots vielleicht endlich wieder auf Qualität. Zumindest wäre es zu hoffen. Nicht im Sinne der Werbeindustrie. Die geht mir gelinde gesagt am Sitzorgan vorbei. Im Sinne der Firmen und dessen Produkte.

So, genug gemeckert. Für heute zumindest. :D


Raspberry Pi

Weiter geht's im Text…

… mit dem Raspberry. Hierbei ist es egal welcher, das betrifft alle Versionen gleichermaßen. Egal ob Zero, 1 oder 2, egal ob A(+) oder B(+).

Grundinstallation

Ich denke mal die Grundinstallation sollte jedem klar sein. Ich persönlich verwende ausschließlich Raspbian. Bekommen kann man das auf der offiziellen Homepage in 2 Versionen – Normal mit grafischer Oberfläche oder Light ohne. Ich bevorzuge letzteres und installiere mir ggf. die grafische Oberfläche später dazu. Ist ja möglich. Auf der Seite stehen auch Installationsanweisungen.

Ab jetzt gehe ich also von einem lauffähigem System aus.

Vergesst nicht mittels

sudo raspi-config

das Dateisystem auf die Größe der SD Karte zu expandieren. Es ist gleich der erste Punkt.

Updates

Linuxer kennen es genau so wie Windows und Mac Benutzer. Betriebssysteme werden gelegentlich aktualisiert – so auch Raspbian. Um die aktuellsten Updates zu bekommen gebt in der Konsole folgende Befehle ein:

sudo apt-get update
sudo apt-get dist-upgrade
sudo apt-get upgrade
sudo shutdown -r now

Damit werden alle Updates geladen und installiert Das dauert ein Weilchen, je nachdem wie schnell eure Internetverbindung ist und welchen Raspberry Pi ihr nutzt.

Tendenziell wäre es eine gute Idee jetzt von der Karte noch mal ein Backup zu machen. Sonst müsst ihr das alles noch mal durchlaufen solltet ihr euer System zerbasteln.

SPI und TWI/I2C freischalten

Diese Funktionen sind standardmäßig deaktiviert, die Pins können also als normale IO Pins verwendet werden. Da der Raspberry davon aber genug hat und ich beide Bussysteme häufig nutze ist es das Erste was ich aktiviere. Gebt hierzu in der Konsole ein:

sudo raspi-config

In diesem Config Tool schaut mal unter "Advanced options". Hier sind 2 Menüpunkte relevant, nämlich I2C und SPI. Aktiviert hier beide Funktionen (inklusive automatischem Laden der Module falls ihr gefragt werdet). Nach einem Neustart sollten dann die Module geladen sein und zur Verfügung stehen. Zumindest für das System.

Python und Module installieren

Weiter geht es mit der Installation von Python und dessen Modulen für SPI und TWI/I2C. Ich bleibe eben dem Namen treu (Raspberry PI, PI=Python Interpreter) und nutze Python. Wieder in der Konsole gebt folgende Befehle ein (# sind Kommentare und können weg gelassen werden):

# Python 2 und 3 installieren
sudo apt-get install python-dev python3-dev
sudo apt-get install python-pip python3-pip

# GPIO Support
sudo apt-get install python-rpi.gpio python3-rpi.gpio

# I2C Support
sudo apt-get install python-smbus python3-smbus libi2c-dev

# SPI Support
wget https://github.com/Gadgetoid/py-spidev/archive/master.zip
unzip master.zip
rm master.zip
cd py-spidev-master
sudo python setup.py install
sudo python3 setup.py install
cd ..
sudo rm -f -r py-spidev-master

Jetzt ist Python 2 und 3 installiert und kann auf die GPIO, TWI/I2C und SPI Funktionen zugreifen.

Es gibt auch noch ein weiteres Plugin, namentlich WiringPi, mit dem ich selbst noch nichts gemacht habe. Die Installation sollte so gehen:

# WireingPi (bisher noch nichts mit gemacht, klingt aber nicht schlecht)
sudo apt-get install git-core
git clone git://git.drogon.net/wiringPi
cd wiringPi
./build
# Muss hier noch was installiert oder kopiert werden?
cd ..
rm -f -r wiringPi

Das aber ohne Gewähr, lediglich der Vollständigkeit halber.

Verwendung von Python

Python ist nur eine Programmiersprache, keine grafische Oberfläche zum Programmieren wie z. B. Microsoft Visual Studio, AVR Studio (Atmel), …. Den Quelltext kann man in jedem x-beliebigen Texteditor erstellen (ich verwende hier nano), es gibt aber auch komfortablere Editoren wie z. B. Geany.

Ansich ist Python leicht zu verstehen, da es ähnlich wie Basic auf englischen Sprache basiert. Nichts kryptisches. Ganz wichtig bei Python ist das korrekte Einrücken der Quelltext Zeilen! Sollte man beim Programmieren eh immer drauf achten. Wer das eh tut wird keine Probleme haben, wer nicht wird fluchen. Aber über sich selbst.

Starten wir mit dem klassischem Beispiel HalloWelt.

Wieder in der Konsole öffnet nano und gebt schon mal den Dateinamen vor:

nano hallo.py

Jetzt seit ihr in nano, dem Texteditor, mit einer leeren Datei namens hallo.py. Sollte die Datei nicht leer sein existierte sie bereits ;)

Gebt hier folgenden Code ein:

#!/usr/bin/env python

print("Hallo Welt!")

Die erste Zeile ist Linux typisch. Anders als z. B. bei Windows, wo die Dateierweiterung (wie .txt, .mp3, …) festlegt welche Anwendung die Datei öffnen kann oder soll ist es hier so dass es die Datei selbst sagt (optional). Kann man weg lassen, sollte man aber einbinden. Hier besagt die Zeile dass die Datei mit Python (2) geöffnet werden soll.

Die zweite Zeile gibt ein "Hallo Welt!" auf der Konsole aus. Da danach nichts mehr folgt ist das Programm somit abgelaufen und beendet.

Speichern könnt ihr das Werk mit [STRG]+[O] und Enter, Beenden könnt ihr nano dann mit [STRG]+[X].

Jetzt soll das Programm natürlich gestartet werden. Es gibt mehrere Möglichkeiten. Die einfachste wäre einfach das Script mit Python zu starten:

python hallo.py

Eine andere Alternative wäre die Datei als ausführbar zu markieren und so zu starten. Da wird dann die erste Zeile im Script ganz wichtig.

chmod +x hallo.py
./hallo.py

Egal wie, es wird das Hallo Welt ausgegeben. Gratulation zum ersten Schritt :)

Auf GPIO zugreifen

 Hier geht es schon etwas los. Aber es ist alles recht einfach. Bevor wir los legen sagen wir welche Module wir verwenden wollen. Ich zeige hier auch noch ein paar Informationen an über das System. Das ist natürlich optional.

#!/usr/bin/env python
#
# Import sys (for version & error info) and time (for sleep) modules
import sys
import time

# Import GPIO module
try:
    import RPi.GPIO as GPIO
except RuntimeError:
    print("Error importing RPi.GPIO! This is probably because you need " + \
          "superuser privileges. You can achieve this by using 'sudo' to " + \
          "run your script.")
except:
    print("Unexpected error: ", sys.exc_info()[0])
#end try

# Print some version info
print("")
print("Using Python version:   %s.%s.%s" % sys.version_info[:3])
print("Installed GPIO Version: " + GPIO.VERSION)
print("Raspberry PI revision:  " + str(GPIO.RPI_REVISION))
print("")

# Set up pin numbering. BCM=Pin number from the controller, BOARD=Pin number from the header.
GPIO.setmode(GPIO.BCM)

# Set warnings on (if a pin is already used by another script). It's the default anyway.
GPIO.setwarnings(True)

Das Wichtigste hier ist das Einbinden von GPIO. Das kann bei manchen Distributionen fehlschlagen wenn das Script nicht als root läuft (z. B. mittels sudo), daher die Abfrage mittels try. Hier sieht man auch wie Python arbeitet, es nutzt das Einrücken aus um die Blöcke zu erkennen. Aus (Visual) Basic kenne ich das so dass es zu jedem If / try / … auch ein end if / try / … gibt, daher schreibe ich es auch in Python immer hin (als Kommentar). Ich finde es übersichtlicher. C ähnliche Sprachen nutzen die geschweiften Klammern, Python eben die Leerzeichen. Mal was Anderes.

Sollte euch eine Zeile mal zu lang geraten könnt ihr diese an bestimmten Stellen mit \ umbrechen. Habe ich hier in der Fehlermeldung gemacht.

So. Der Code oben macht aber eigentlich noch nichts, außer das bisschen Status auszugeben. Jetzt geht es weiter mit dem Code:

try:

    # Set pin as output
    GPIO.setup(26, GPIO.OUT)

    # Let the state change at 1hz
    while True:
        GPIO.output(26, True)
        time.sleep(0.5)
        GPIO.output(26, False)
        time.sleep(0.5)
    #end while

except KeyboardInterrupt:

    GPIO.output(26, False)
    pass

finally:

    # Ctrl+C pressed, cleanup
    GPIO.cleanup()

#end try

Hier wird erst der Pin 26 als Ausgang definiert. Dann wird in einer Schleife dieser High gesetzt, 0,5 Sekunden gewartet, auf Low gesetzt, wieder 0,5 Sekunden gewartet und alles von vorne.

Das ganze läuft in einem Try Block. So können wir abfangen wenn der Benutzer [STRG]+[C] drückt um das Script abzubrechen (es würde sonst unbegrenzt weiter laufen) um den Ausgang sicher auf Low zu setzen. Ebenfalls wichtig ist der Finally Block, der immer ausgeführt wird, egal ob ein Fehler aufgetreten ist oder nicht. Das ist hier wichtig, da wir bei Script Ende auch alle Bezüge zum GPIO entfernen wollen die wir erstellt haben. Somit ist nach Ablauf des Scripts wieder alles wie es vorher war.

Ziemlich einfach, oder? ;)

Mit Eingängen wird es etwas komplizierter, schlimm ist es aber nicht. Das Grundkonzept wie hier bleibt bestehen. Eingänge können verschieden definiert werden, mit internem PullUp oder PullDown. Da ich die Atmel AVRs gewöhnt bin welche ausschließlich PullUps besitzen nehme ich eher dieses, das ist aber Geschmackssache. Bei PullUp muss der Eingang eben auf Masse gezogen werden (beispielsweise mit einem Taster), bei PullDown gegen VCC. Seid hier vorsichtig! Die I/O Pins sind nicht abgesichert und verkraften nur maximal VCC, also 3,3V! Legt ihr ein 5V Signal an kann es das schon gewesen sein, mit etwas Glück für den Pin, mit Pech für den ganzen Pi. Dauerhaft. Durchgebrannt. Tot.

Nicht nur dass es PullUp und PullDown gibt, es gibt (wie überall) auch mehrere Arten den Pin auszulesen. So kann man ihn Pollen (direkt den Wert auslesen) was meistens aber nicht sinnvoll ist da es die CPU Last unnötig erhöht, oder man kann sich benachrichtigen lassen wenn sich der Zustand ändert (Interrupts).

Dieser Code zeigt wie man die GPIO's per Interrupt einliest. Vieles ist wie oben bereits beschrieben und erklärt, der Rest ist eigentlich selbsterklärend.

#!/usr/bin/env python
#
# Example script how to use GPIO on Raspberry PI (and to use Python).
#
# Wireing for this example:
#   Pin  7: Duo-LED Red
#   Pin  9: Duo-LED Kathode
#   Pin 11: Duo-LED Green
#   Pin 14: Switch 1, a
#   Pin 16: Switch 1, b
#   Pin 17: Switch 2, a
#   Pin 18: Switch 2, b
#
# Switch 1 turns on the green LED, Switch 2 turns it off while the red LED is flashing with 1hz.

#Import sys (for version & error info) and time (for sleep) modules
import sys
import time

# Import GPIO module
try:
    import RPi.GPIO as GPIO
except RuntimeError:
    print("Error importing RPi.GPIO! This is probably because you need " + \
          "superuser privileges. You can achieve this by using 'sudo' to " + \
          "run your script.")
except:
    print("Unexpected error: ", sys.exc_info()[0])
#end try

# Print some version info
print("Installed Python version: %s.%s.%s" % sys.version_info[:3])
print("Installed GPIO Version:   " + GPIO.VERSION)
print("Raspberry PI revision:    " + str(GPIO.RPI_REVISION))

# Set up pin numbering. BCM=Pin number from the controller, BOARD=Pin number from the header.
GPIO.setmode(GPIO.BCM)

# Set warnings on (if a pin is already used by another script). It's the default anyway.
GPIO.setwarnings(True)

# Setup two pins as input.
# Port 23 (pin 16) will be pulled up (3.3V), Port 24 (pin 18) down.
GPIO.setup(23, GPIO.IN, pull_up_down=GPIO.PUD_UP)
GPIO.setup(24, GPIO.IN, pull_up_down=GPIO.PUD_DOWN)

# Setup two pins as output.
GPIO.setup(17, GPIO.OUT)        # GPIO 17 (pin 11)
GPIO.setup(4, GPIO.OUT)         # GPIO 4  (pin 7)

# Callback if button 1 is pressed
def key1_down(channel):

    GPIO.output(17, True)

#end def

# Callback if button 1 is pressed
def key2_down(channel):

    GPIO.output(17, False)

#end def

# Subroutine which is called in the main application loop that simply turns an LED
# on GPIO4 (pin 7) on and off. Also demonstrates the sleep command.
def led_blink():
    GPIO.output(4, True)
    time.sleep(0.5)
    GPIO.output(4, False)
    time.sleep(0.5)
#end def

# Add event listeners to the 2 input signals (like interrupt service routines)
GPIO.add_event_detect(23, GPIO.FALLING, callback=key1_down)
GPIO.add_event_detect(24, GPIO.RISING, callback=key2_down)

# Main application loop
try:
    while True:
        led_blink()
    #end while
except KeyboardInterrupt:
    # Ctrl+C pressed
    pass
finally:
    GPIO.cleanup()
#end try

In einem späteren Beitrag erfahrt ihr wie man auf SPI und TWI/I2C zugreift, für heute reicht es erstmal :)


Raspberry Pi Zero

Was ist ein Evaluation Board?

Häufig stellen Hersteller von ICs auch sogenannte Evaluation Boards her. Es ist im Endeffekt nichts anderes als der IC auf einer Platine die das "herum experimentieren" damit erleichtert. So wird z. B. schon für eine saubere Spannungsversorgung gesorgt, an den UART Anschlüssen sitzt der benötigte Pegelwandler dran um eine echte RS232 Schnittstelle offen zu legen, … alles was man als Bastler oder Hardwareentwickler so braucht um schnell mit dem IC klar zu kommen und dessen Funktionen zu testen.

Schön und gut. Warum jetzt mit Raspberry Pi?

Der Raspberry Pi hat ja eigentlich schon alles "on board" was er braucht, von daher ist sowas doch eigentlich nicht benötigt? Nun ja, es geht mir hier nicht um den Raspberry ansich, sondern ausschließlich um dessen GPIO Pins.

Er hat ja einen 26(+8) bzw. 40 Pin Header, je nach Version, wo noch diverse Steuersignale ausgegeben und eingelesen werden können. Genau um diesen geht es mir. In den neueren Versionen (in meinem Fall musste einer meiner Zero's herhalten) sind es immerhin 28 I/O Pins (-2 auf die man selber nicht zugreifen kann). Ein paar dieser Pins können umkonfiguriert werden und als serielle Schnittstelle (UART), SPI und I²C/TWI genutzt werden.

Der Aufbau

Früher gab es doch immer diese COM Port Tester mit einer LED pro Signalleitung. Etwas Ähnliches wollte ich haben, eine LED für jedes Signal die dessen Pegel anzeigt. Ein kleines Breadboard soll es ermöglichen, kleine ICs und Schaltungen direkt aufzubauen, ohne dass man das Große Board auspacken muss. Reicht häufig eh schon aus. Eine Buchsenleiste stellt die Versorgungsspannungen (5V, 3,3V, GND) bereit.

Jetzt braucht so eine LED zwar nicht viel Strom, aber LED und dazu noch ggf. angeschlossene Bauteile, das könnte ja vielleicht zu viel werden. Daher habe ich mich dazu entschieden die LEDs mittels Bustreibern zu versorgen statt von dem GPIO selbst. Somit ist der Stromverbrauch auf den Signalleitungen nahezu gleich 0.

Elektrisch gesehen ist die Schaltung sehr simpel. Eigentlich zu simpel um einen Schaltplan zu zeichnen. Es ist für jedes Signal nur:

  • +5V –– Vorwiderstand –– LED –– Bustreiber Ausgang (zieht auf Masse)
  • Bustreiber Eingang –– Raspberry GPIO Pin

Mehr nicht. Die Versorgungsspannung für die Treiber sind die 3,3V vom Raspberry. Als Bustreiber nutze ich 1x 74HC244 (inventierend) und 3x 74HC240 (nicht inventierend). Der inventierende ist deswegen da weil Signale wie UART, SPI CS und I2C/TWI active low sind, also würde die LED im Leerlauf die ganze Zeit über leuchten, ich wollte es aber lieber so haben dass sie bei Aktivität leuchtet. Geschmackssache.

Der Aufbau war dann doch etwas komplexer als ursprünglich gedacht. Ich wollte es unbedingt klein halten. Außerdem hatte ich noch Gehäuse zu liegen wo der Pi Zero perfekt rein passte, und laut Augenmaß auch der Rest meines Vorhabens. … Tja, was soll ich sagen. Passt, wurde aber verdammt eng und eine verfluchte Fummelei. Ich kann jetzt erstmal keinen Kupferlackdraht mehr sehen. Warum? Seht ihr später auf den Bildern.

Ach ja, 104 x 73 x 10,3mm ist das Gehäuse klein. Wobei Gehäuse ist es im Sinne des Erfinders auch nicht gewesen. Es war eine Schutzverpackung für den Transport. Da drin wurden die Color OLED Displays verschickt die ich mir geordert hatte (für ein anderes Projekt).

Fragt nicht wie lange ich dran gesessen habe. Ich weiß es selber nicht. Ist auch ganz gut so.

Das Ergebnis

Pi Eval - Unterseite Pi Eval - Oberseite Pi Eval - Gehäuse offen Pi Eval - Gehäuse geschlossen

Zumindest die Bustreiber, da musste ich 2 von übereinander löten, sonst hätte es vom Platz her nicht gereicht. Alle Signale (außer Betriebsspannung) sind per Kupferlackdraht verdrillt und verlegt. Auf den Bildern nicht mehr so gut zu sehen. Macht nix ^^

Links klar der Raspberry Pi Zero, Mitte die Bustreiber (oben) und LEDs (unten), Rechts die Buchsenleisten für die Spannungen und darunter das kleine Breadboard.

Nicht hübsch aber selten. Und es funktioniert. Für meine Zwecke reicht es vollkommen aus. Klar könnte man es noch professioneller gestalten, aber … Ach wozu.

Das Ganze funktioniert natürlich mit jedem Raspberry Pi genau so. Ich habe mich primär wegen der Größe für den Zero entschieden.

Wie man jetzt mit den GPIO's vernünftig umgeht erfahrt ihr in einem späteren Post.


---

Ich habe es erst nicht geglaubt…

Bei dem Dealer meines Vertrauens, namentlich Reichelt Elektronik, bin ich auf ein Windows 10 Tablet gestoßen. Ich war erst skeptisch, aber doch auch neugierig. Naja, es war Weihnachten und wie heißt es so schön? Man gönnt sich ja sonst nichts.

Fazit vorweg: Der (alte?) Slogan von Reichelt stimmt. Bestellt, beliefert, begeistert.

Es geht um diese kleine Gerätschaft hier: Das TrekStor Wintron 7 (Hersteller Link - Reichelt Artikel). Ein 7 Zoll Tablet mit Windows 10. Für unter 50€!

Tablet? Eigentlich zu klein für den Titel… Ich taufe es mal Ablet, da es so groß ist wie ein Phablet, aber eben ohne Phone. Warum auch nicht.


Im Bild: TrekStor Wintron 7 auf einer Logitech K480 Bluetooth Tastatur

Technische Daten

Ich gehe hier nicht auf alle Details ein, sondern nur auf die für mich wichtigsten. Oben habe ich ja schon die Hersteller Seite verlinkt, da steht es etwas genauer drauf.

  • CPU: Intel® Atom™ Prozessor Z3735G, 1,83 GHz, QuadCore
  • RAM: 1GB DDR3
  • Interner Speicher (C:\): 16GB
  • Auflösung: 1024 x 600 Pixel
  • Größe: 107mm x 188mm x 11mm
  • Gewicht: 265g
  • Anschlüsse: Micro-USB (1x), 3,5mm Klinke (Audio)

Kameras hat er auch 2, aber hier zählt "you get what you pay for". Finde ich nicht schlimm, da das sowieso mit das Erste ist was deaktiviert wird da nicht benötigt. Der Speicher ist mit 16GB etwas knapp bemessen (mehr dazu später), lässt sich aber mit MicroSD Karten erweitern (max. 128GB).

Was mir persönlich besonders gefällt ist das geringe Gewicht und die kleinen Maße. Man braucht eigentlich noch nicht mal eine Tasche dafür, denn der Kleine kann so in der Jackeninnentasche verschwinden. Eine Bedienung ist auch über Stunden möglich ohne dass man Krämpfe in den Fingern bekommt. Einfach angenehm. Der Touchscreen reagiert sehr gut und präzise, da bin ich (leider) weitaus schlimmeres gewohnt.

Kurz um. Man bekommt ein sehr schönes Tablet incl. Windows 10 und Office Mobile für fast lächerliche 50€. Allerdings rate ich stark an eine vernünftige MicroSD Karte bereit zu halten die dann auch im Gerät verbleibt. Hier würde ich lieber auf Qualität statt auf den Preis achten. Ich habe eine 64GB Samsung EVO+ bei mir drin (32 oder 16 wären auch ok, muss jeder selber wissen). Das wird denn Laufwerk D:\.

Erste Inbetriebname

Wie üblich bei batteriebetriebenen Geräten: Bitte erst den Akku voll laden! Das hat nichts mit diesem Tablet zu tun, das ist generell für alle Geräte so, sei es nun Tablet, Handy, Laptop, ….

Ansonsten, es ist alles vorinstalliert und vorkonfiguriert. Vermutlich da der Speicher recht gering ist ist mir trotzdem positiv aufgefallen dass das Gerät nicht mit Bloatware verseucht ist, es ist das nackte Windows 10. Allerdings wie es zu erwarten war die erste Version, also stehen Windows Updates an. Habe ich erstmal ignoriert und mich umgeschaut.

Ich bin kein Fan von Windows 8. Auch nicht von 8.1. Für mich ist das optisch gesehen, mit der ganzen Kachelei, eher wie ein Windows 3.11 auf Drogen. Außerdem finde ich, ein Tablet OS hat auf dem Desktop oder Laptop einfach nichts zu suchen. Daher war ich erst auch sehr skeptisch was Windows 10 angeht. Aber ich muss sagen, es geht. Den Tablet Mode kann man tatsächlich deaktivieren, also fällt diese Kachelei weg / bzw. wesentlich kleiner aus. In der Tat ist das passiert was ich nie gedacht hätte: ich nutze es sogar. Aber nur minimal im Startmenü, mehr nicht. Ok, Windows 10 finde ich nicht gut genug dass es mein Windows 7 als Hauptsystem ersetzen wird, auf dem Tablet ist es aber voll ok.

So, genug gespielt. Updates fahren

… und: Fehler.

Lange Suche ergab dann schnell die Quelle des Übels und das Fehlen einer Lösung. Das Problem ist dass Laufwerk C:\ mit seinen 16GB das nicht mehr tragen kann, insbesondere da ein großes Update dabei war. Da hilft auch kein Auslagern auf die SD Karte, es gibt kein Vor und kein Zurück.

Für mich aber kein Problem. Ich mache eigentlich eh nie etwas mit vorinstallierten Systemen. Lieber installiere ich mir mein System von Grund auf selbst neu. Ist hier auch kein Problem, benötigt wird lediglich ein Windows PC zum runter laden von Windows 10 (legal, ein Schelm wer böses denkt) welches auch schon das meiste an Updates beinhaltet, einen freien USB Stick (8GB oder mehr), ein USB Hub und eine Tastatur (optional 'ne Maus dazu) und einen vollen Akku. Warum voller Akku? Der Kleine hat nur 1x USB. Für Stromversorgung und USB. Fazit: Steckt man da einen Hub rein für Tastatur und USB Stick verbleiben verhältnismäßig wenig Anschlüsse für die Stromversorgung übrig ;)

Neuinstallation (Clean Install)

Sorry, das wird etwas länger. Sieht aber komplizierter aus als es ist. An einem Windows PC ladet euch erstmal die folgenden Dateien runter:

Schnappt euch einen USB Stick (der muss frei sein, alle Daten die evtl. drauf sind gehen verloren!) und startet das Windows 10 Tool. Hier werdet ihr gefragt worauf ihr Windows 10 kopieren wollt. Auf den Stick natürlich, also wählt diesen aus. Das Ganze dauert jetzt etwas, je nach dem wie schnell die Internetverbindung ist. Wenn das Tool fertig ist könnt ihr auf dem Stick ein Ordner erstellen und dort schon die Treiber rein kopieren. Das erspart euch späteres umstöpseln.

Windows installieren

Schaltet das Tablet aus (Herunterfahren, nicht Standby!) und verkabelt alles, also Tastatur, Stick und ggf. Maus an den Hub und den Hub an das Tablet. Jetzt haltet Lautstärke + und Power zusammen so lange gedrückt bis das Tablet wieder an geht. Ihr seht eine Art Bios wo ihr auswählen könnt dass ihr von einem anderem Gerät booten möchtet (nämlich dem Stick). Die Menünavigation erfolgt hier über Lautstärke +/- (hoch/runter) und Power (Enter/OK).

Zu der eigentlichen Windows 10 Installation gehe ich jetzt nicht näher drauf ein, es ist das Selbe wie auf jedem PC / Laptop etc.. Wundert euch nicht dass der Touchscreen nicht funktioniert. So ist das eben mit Hardware für die keine Treiber geladen worden sind (daher Tastatur und Maus anschließen).

Die EFI Partition habe ich so belassen, die anderen beiden habe ich gelöscht und eine neue erstellt. Hier soll Windows 10 drauf. Dauert ein bisschen, aber der Akku packt das locker :)

Treiber installieren

Ist er fertig solls der Hardware als erstes an den Kragen gehen, es wird Zeit für die Treiber. Installiert zuerst das Treiberpaket, dann die anderen beiden. Ein Neustart später sollte alles wieder gehen (incl. Touchscreen). Davon ab ist Windows jetzt auch schon halbwegs auf dem neusten Stand. Jetzt kann der Hub auch wieder ab und Strom dran.

Ruhezustand deaktivieren

Jetzt kommt das Feintuning. Das ist schon eher etwas für Leute die wissen was sie tun. Gehe ich an dieser Stelle mal von aus. :)

Als erstes deaktivieren wir den Ruhezustand (nicht zu verwechseln mit Standby, das sind 2 paar Schuhe). Immerhin werden somit 1GB auf Laufwerk C:\ mehr frei. Gebt in der Suche "cmd" ein, wartet bis es in den Suchergebnissen angezeigt wird (Eingabeaufforderung) und startet sie per Rechtsklick - als Administrator ausführen. Gebt jetzt den Befehl "powercfg -h off" ein und drückt auf Enter. Das wars (alles ohne die "").

Apps und Updates

Unter Einstellungen – System – Apps & Features könnt ihr noch Komponenten runter schmeißen die ihr nicht benötigt.

Jetzt wäre der Zeitpunkt Windows mal nach Updates suchen zu lassen und diese zu installieren. Also Start – Einstellungen – Updates und Sicherheit – Windows Update. Ihr findet euch schon zurecht.

Dateisystem bereinigen und komprimieren

Der Speicher ist sehr knapp, die CPU hat aber Leistung. Kompensieren wir also etwas. Jetzt öffnet mal einen Dateiexplorer. Macht einen Rechtsklick auf Laufwerk C:\ - Eigenschaften - Bereinigen. Etwas warten und dann links unten auf Systemdateien bereinigen. Noch mal etwas warten. Jetzt wählt in der Liste alles aus und klickt auf OK.

Man kann jetzt auch noch Tools wie den CCleaner hinzuziehen. Ich lasse den gelegentlich auch mal laufen, habe aber schon eigentlich alles so konfiguriert dass der recht wenig zu tun hat. Microsoft Edge nutze ich zum Beispiel garnicht, ich verwende Opera. Also braucht Edge auch keinen Speicher für Cache und Cookies belegen (ganz ohne geht nicht, aber reduzieren geht). Hierfür Suche – Systemsteuerung – Internetoptionen – Browserverlauf – Einstellungen. Zu verwendender Speicherplatz kann reduziert werden, unter Verlauf kann dieser auf 0 Tage gesetzt werden. Auch kann man sich eine Batch Datei schreiben und diese in den Autostart packen die temporäre Dateien beim Starten automatisch löscht.

Weiterhin im Dateiexplorer geht auf C:\ (Linksklick). Hier unter Datei - Ordner- und Suchoptionen ändern - Ansicht deaktiviert ihr "Geschützte Systemdateien ausblenden" und aktiviert "Ausgeblendete Dateien, Ordner und Laufwerke anzeigen". Diese Änderungen könnt ihr später genau so wieder rückgängig machen. Ok. Jetzt markiert ihr alle Dateien und Ordner in Laufwerk C:\ (schneller: STRG+A) und macht einen Rechtsklick auf eine Datei/Ordner - Eigenschaften. Hier unten rechts auf Erweitert… klicken und "Inhalt komprimieren, um Speicherplatz zu sparen" aktivieren. Nach einem Klick auf OK wird das Laufwerk komprimiert, bzw. dessen Dateien darauf. Wenn euch gesagt wird dass ihr dazu höhere Rechte braucht, das ist normal, soll er haben. Wenn er meckert dass er eine Datei nicht komprimieren kann klickt auf alle ignorieren. Das dauert jetzt etwas. Danach könnt ihr die Optionen auch wieder zurück stellen.

Defragmentieren

(Optional) Jetzt installiert MyDefrag (ohne Bildschirmschoner und geplante Tasks) und startet es. Im Idealfall macht ihr vorher noch einen Neustart. Wählt oben aus "System disk monthly" und vergewissert euch dass unten Laufwerk C:\ angeharkt ist. Dann starten und warten, das dauert wieder. Man sollte SSD's zwar nicht defragmentieren (zumindest nicht so häufig), aber nach der Aktion lohnt es sich. Danach würde ich das höchstens alle 3 Monate mal starten.

Anwendungen und Daten auf die Karte

Jetzt hat man so viel Speicher wie möglich auf Laufwerk C:\ frei. Ok, man könnte jetzt noch den Papierkorb deaktivieren oder die Auslagerungsdatei verkleinern, aber beides zieht Nachteile mit sich. Geht auch ohne. Damit das auch so bleibt kommt jetzt die SD Karte zum Einsatz. Wir legen jetzt nämlich alles was möglich ist um auf den "externen" Speicher, also die Karte.

Stellt sicher dass die Karte formatiert ist, im Idealfall mit NTFS. Zur Not neu formatieren. Dann unter Start - Einstellungen - System - Speicher unter Speicherorte überall von C:\ auf D:\ umstellen und (einzeln) bestätigen. Damit wird alles was so an neien Apps, Bildern, … kommt automatisch auf der Karte gespeichert statt auf dem knappen internen Speicher. Solltet ihr irgendwann "normale" Windows Anwendungen installieren wollen ist es trotzdem ratsam noch mal nachzuschauen wohin diese installiert werden soll. Bei manchen Setups muss man denn doch noch das Laufwerk D von Hand angeben.

Fazit: Bei mir sind knapp 4GB frei auf Laufwerk C:\ obwohl ich schon einiges an Anwendungen und Apps installiert habe. Das passt ganz gut.

Das absolute Non+Ultra wäre es jetzt natürlich, jetzt ein Backup zu machen. Es gibt hierfür viele Lösungen, teils gratis, teils Kostenpflichtig. Ich setze persönlich auf den Paragon Festplatten Manager, aber jedem das Seine. Auf das Windows interne Backup würde ich mich nicht verlassen. Ich habe es 3x probiert. Das Backup klappte, man fühlte sich sicher. Das Restore klappte aber eben nicht. Von daher lieber eine andere Lösung suchen. So muss man den ganzen Kram nur ein mal machen falls man sich sein System abschießt.

Fazit

Ein sehr schönes Gerät was seinen Preis definitiv wert ist. Einziger Nachteil ist nur der interne Speicher, der die Ersteinrichtung etwas kompliziert macht. Für Leute die sich auskennen ist das aber kein Problem. Daher sehe ich das – für mich – nicht als negativen Punkt. Außerdem muss man das nur ein Mal machen. Etwas mehr Speicher wäre trotzdem schön gewesen. Klar, es gibt Tablets mit mehr Speicher, aber die kosten dann auch gleich das 5-6fache. Das ist es mir nicht wert.

Ich bereue den Kauf ganz und garnicht. Im Gegenteil, meinen Androiden rühre ich kaum noch an (der hat im Übrigen auch ein ähnliches Problem mit dem Speicher, nur dass man da nichts dran ändern kann…).

Ich kanns nur empfehlen. Und wer es hat (oder ein anderes Win10 Tablet), schaut mal im Store vorbei. Sniper Fury und Magic Puzzles sind echt nett und auch ohne InApp Käufe gut zu spielen ;)

*** p. S.: Ja ich schaffe mir irgendwann eine bessere Digitalkamera an.


Raspberry Pi Zero

Noch ein Raspberry?

Jupp. Oder auch nicht? Das wird die Zukunft zeigen. Mehr dazu aber später.

Der Raspberry Pi Zero ist eine minimalistische Version eines normalen Raspberry Pi's. Minimalistisch nicht nur im Formfaktor sondern auch an den Anschlüssen und somit auch im Stromverbrauch. Es hat halt alles so seine Vor- und Nachteile.

So kommt der Kleine nur mit 1x USB daher (streng genommen 2x, der 2. dient aber ausschließlich der Stromversorgung), allerdings in Micro-USB Form statt normal wie bei den großen Brüdern. Auch HDMI hat er, aber auch als Mini Buchse. Man braucht also ggf. Adapter um ihn anzuschließen. Ist aber nicht so wild. Diese Adapter kosten nicht viel, außerdem werden sie (außer bei der Ersteinrichtung) vermutlich eh nicht mehr benötigt. Der Kleine zielt doch wohl eher auf die Bastler an, statt auf die die einen preiswerten PC Ersatz suchen.

Von den technischen Daten her ist er identisch zu den bereits bekannten A(+) und B(+) Modellen, bis auf dass die CPU mit 1000MHz getaktet wird statt mit 700MHz. Arbeitsspeicher hat er 512MB, was identisch ist wie bei den B Modellen. Auf Audio muss aber verzichtet werden (oder via HDMI, was ich aber mangels Gerätschaften nicht testen kann).

Wo sind die Vorteile?

Klar, erstens in der Größe. Man kann ihn schnell mal in anderen Geräten verstecken, in Unterputzdosen verbauen um so eine Art Smart Home zu realisieren, … Auch der Preis ist ein entscheidener Faktor. Der Pi Zero kostet nur 5$ (umgerechnet ca. 7€) und ist somit unschlagbar preiswert. Da er grade für Bastler interessant ist sei noch anzumerken dass der bereits bekannte 40polige GPIO Pin Header ebenfalls vorhanden ist; sogar pinkompatibel zu der B Serie.

Wo ist der Harken?

Tja. Ihn zu bekommen dürfte wohl die schwerste Hürde sein. Während ich erst noch schmunzeln konnte bei den Kommentaren warum er nicht nach Italien geliefert wird – sinngemäße Antwort: "Weil das italienische Post System korrupt ist" – ist es jetzt alles Andere als zum lachen.

Ausverkauft. Überall. Seit Monaten. Es hat den Anschein dass der Pi Zero nur eine Art von Marketing Gag ist. Er war als gratis Heftbeilage beim  #40 dabei (daher habe ich meine 2 auch), es gibt zig Verlosungen, … Aber die Händler werden einfach nicht beliefert.

Egal ob deutsche Reseller wie Reichelt, Conrad, Pollin, RS (hat es scheinbar aufgegeben, zumindest wird der Artikel nicht mehr gelistet), … oder ausländische wie Adafruit, ThePiHut, … Element14 (ein weiterer Zwischenhändler wie RS) führt ihn zwar noch, aber: sold out!

Wie kann man ihn bekommen?

Im Moment am besten gar nicht. Vielleicht habt ihr Glück bei den Gewinnspielen, wer weiß. Selbstverständlich kann man die auch auf Ebay kaufen. Von Leuten die gleich zu Anfang die Lager leer gekauft haben und die Dinger nun zu überteuerten Preisen (ich habe schon Auktionen um die 60€ gesehen!) verticken und sich 'ne goldene Nase verdienen.

Geduld haben, vielleicht ändert sich an der Situation ja noch was. Aber für die nächsten 1-2 Monate sehe ich da eher schwarz. Rabenschwarz.

Fazit:

Wie bereits erwähnt, ich befürchte es ist nur ein Marketing Artikel. Lieferengpässe können ja mal passieren, aber nicht über einen so langen Zeitraum – und schon gar nicht weltweit – und erst recht nicht bei den offiziellen Zwischenhändlern. Dass da die Händler irgendwann aufgeben und genervt auf das Thema reagieren kann ich gut verstehen.

Ich habe selber auch mal den Hersteller angeschrieben. 2x. Und 3x dürft ihr raten. Keine Antwort. So langsam bin ich gleichermaßen sauer wie enttäuscht. Klar, ich habe meine 2, aber wie soll es denn Freude bereiten seine Erfahrungen und Fortschritte zu teilen wenn alle Anderen eh nur die Karte des Sitzorgans haben weil sie den nicht bekommen können? Nix.

Als der Raspberry Pi kam kamen auch schnell Konkurrenzprodukte wie der Banana Pi. So wirklich durchgesetzt hat sich der nicht. Ich warte nur noch drauf (und hoffe auch drauf) dass es für den Zero ebenso ein Konkurrenzprodukt geben wird. Wenn die die Dinger dann auch noch verschicken, das wäre eine wahre Goldgrube. Wobei … Der C.H.I.P. schaut auch nett aus, ist aber noch sehr unbekannt (Vergleich).

Ich habe diesen Beitrag jetzt auch nur verfasst weil ich einen von den 2 zu meinem Bastel-Rechner gemacht habe, worüber ihr in der nächsten Zeit hier noch einiges zu lesen bekommt. Da sich Softwaretechnisch aber nichts ändert (die Systeme sind sonst soweit identisch) braucht ihr keine Berührungsängste zu haben, es funktioniert alles auch genau so gut auf einem A(+), B(+) oder 2B Modell. Der Zero ist halt einfach nur kleiner.

Kurz um: @ Raspberry Pi Foundation: GOD DAMMIT, SHIP THESE F***ING ZEROS!!!


Question mark

Es war einmal…

… vor langer langer Zeit. Da kam in mir die Idee auf, mal eine vernünftige private Seite zu gestalten und aufzubauen. Für meine Projekte, kleinen Basteleien, Code Snippets, Anleitungen, das (nicht wörtlich zu nehmende) tägliche Bla-Bla, … Sowas halt. Aber erstens kommt es anders und zweitens als man denkt, so wirklich kam ich nie dazu.

Jetzt hatte ich aber die Schnauze voll, etwas neues (und zu mindestens einigermaßen) fertiges musste her. Wird ja auch Zeit. And here we go.

Der ursprüngliche Plan war es das Ganze komplett von Hand aufzusetzen, also ohne CMS oder Ähnlichem. Aber das erwies sich doch als zu sehr Zeitaufwendig. Jetzt hält hier die BlogEngine.Net die Stellung und versorgt eure Browser mit Daten.

Es war doch recht kompliziert mein Design zu übernehmen. Vermutlich wird es auch jetzt noch hier oder da ein paar Probleme geben, ich arbeite dran :)

Inhaltlich wird nach und nach natürlich auch immer mehr kommen. Hey, jeder hat mal klein angefangen, jede Webseite wächst mit ihrem Alter. Also stay tuned ;)


Raspberry Pi

Der Raspberry Pi

Kaum ein Einplatinencomputer hat weltweit so ein Aufsehen erregt wie das britische Produkt, der Raspberry Pi. Es gibt zwar auch Nachfolger – die merkwürdigerweise alle ähnliche Namen haben, wie der Banana Pi – aber vom Prinzip das selbe können.

Es handelt sich wie eingangs erwähnt um einen Einplatinencomputer, also einen vollwertigen Computer der lediglich aus dieser einen Platine besteht. Sprich Stromversorgung, Monitor, Maus und Tastatur dran, und schon kann er den ein oder anderen Desktop PC ersetzen. Ok, Speicherkarte nicht zu vergessen. Je nachdem wofür man ihn einsetzen möchte gibt es auch bereits vorgefertigte Distributionen von Linux die sich speziell auf diesen Aufgabenbereich konzentrieren. Beispiele wären hier OpenELEC und RaspBMC (Media Center via KODI – ehemals XBMC), aber auch die "offizielle" Distribution Raspbian (auf Debian basierend) kann man für alle Zwecke von Hand selbst konfigurieren und nach seinen Wünschen anpassen.

Mittlerweile gibt es die Himbeere (Raspberry übersetzt ins Deutsche) in verschiedenen Ausführungen, jeweils auf den neusten Stand der Technik gebracht. Im Bild oben sind 3 verschiedene Modelle; der Pi (1) B, der Pi 2 B und der Pi Zero, welcher sich eher als Steuerungscomputer eignet statt als z. B. Media Center. Die Unterschiede stehen auf der Wikipedia Seite schön aufgelistet.

Was kostet der Spaß?

Das ist unterschiedlich. Die gängigen Modelle wären noch:

  • Raspberry Pi (1) A+ – ~ 23€
  • Raspberry Pi (1) B+ – ~ 28€
  • Raspberry Pi 2 B – ~ 38€
  • Raspberry Pi Zero – 5$

Man sollte nicht vergessen dass alle Modelle "nackt" daher kommen. Also kein Gehäuse, keine Kabel, kein Netzteil, nichts. Als Netzteil kann man jedes x-beliebige USB Netzteil nehmen, ein aktiver USB Hub tut's auch. Die bekommt man incl. Kabel teilweise schon für unter 3€. Maus, Tastatur weiß jeder bestimmt selbst. Für die Ersteinrichtung wird beides benötigt (idealerweise), soll er nachher nur im Netzwerk Aufgaben erfüllen müssen diese natürlich nicht angeschlossen bleiben, ebenso wenig wie der Monitor (HDMI oder Composite / Video-Out). Eine SD Karte (je nach Modell ggf. MicroSD) sollte auch dabei sein. Minimum 8GB sollte sie haben. Ich rate hier stark an lieber etwas mehr Geld auszugeben (z. B. für eine Samsung EVO+) statt seine Hoffnungen in Billigkarten zu investieren und enttäuscht zu werden wie ich. Ich möchte hier keine Negativwerbung machen, aber der Name klang wie intensiv.

Wie jetzt, der Pi Zero, 5 Dollar? Ja, richtig gelesen. Die minimalistische Version kostet tatsächlich in England nur 5$ und wurde sogar auf dem "The PiMag" als Beilage zum Magazin #40 gratis beigelegt (daher habe ich meine 2). Leider ist die Nachfrage so extrem groß dass er zum jetzigem Zeitpunkt hoffnungslos vergriffen ist. Wie viel er in Deutschland nun wirklich kosten wird (Steuern & co.) ist daher noch schwer abzuschätzen.

Welchen denn jetzt?

Das kommt drauf an was man machen möchte. Es ist ähnlich wie bei PCs auch. Anfängern rate ich eher zu dem größtem Modell, dem Pi 2 B. Damit schränkt man sich selber nicht ein und man kann erstmal alles in Ruhe ausprobieren. Später kann man denn immer noch sagen, ok, dafür reicht auch der kleinste. Grade wenn es später nur um kleine Netzwerk- oder Steuerungsaufgaben gehen soll würde sich der Pi Zero anbieten. Aber da würde ich doch schon Grundkenntnisse empfehlen mit einem seiner großen Brüder.

Steuerungsaufgaben? Wie jetzt?

Der Raspberry Pi (alle Modelle) haben einen Pin Header auf der Platine, je nach Modell 26 oder 40 Pins, die man frei ansteuern und auslesen kann. Somit lassen sich mit geringem Aufwand elektrische Schaltungen realisieren und über den Pi steuern. Vorsicht ist hierbei aber geboten: Der Pi arbeitet mit 3,3V DC. Er verkraftet nicht mehr und kann über den Port auch nicht viel Strom liefern. Um also z. B. Relais anzusteuern muss man eine Vorstufe einplanen (Transistor oder FET) welche dann die Relais ansteuern. Es gibt auch fertige "Hüte" (Hat aus dem englischem übersetzt) die bereits mit Relais, Sensoren, diversen LEDS, … ausgestattet sind. Den Möglichkeiten sind hier nahezu keine Grenzen gesetzt, vom Smart-Home bis hin zum Ambilight über Robotik, alles möglich und schon gemacht. Raspberry an der Kaffeemaschine und App auf dem Handy damit der Kaffee fertig ist wenn man zuhause ankommt? Schon gesehen.

Klar, dieses Thema braucht etwas Erfahrung im Elektronik Bereich, aber zum Glück nicht allzu viel, da sehr vieles bereits gemacht und beschrieben ist. Man sollte am Besten in einem kleinen Rahmen anfangen. So ein paar Kabel, LEDs, Widerstände und Taster kosten fast nichts, ein BreadBoard (Steckplatine) auch nicht. Das wäre ein guter Start. Versucht euch doch mal an einer Fußgängerampel ;)

Weiteres zu diesem Thema werde ich in anderen Beiträgen posten, fürs Erste soll es an dieser Stelle reichen. In diesem Sinne frohes Schaffen :)


Old man yells at cloud

Es ist ja schon komisch irgendwie.

Da hat man ein "Winter"-Anfang mit knappen 20°C, und jetzt sind es fast über Nacht -6°C geworden. Alles weiß draußen.

Jaja, jetzt kommen wieder die Stimmen hoch, "im Sommer isses euch zu heiß, im Winter zu kalt, …". Joah, stimmt ja auch :)

Sommer ist so eine Sache für sich. Gegen Kälte kann man sich anziehen, aber gegen Hitze? Aber darum geht es jetzt nicht, da wird in ein paar Monaten drüber gemeckert. Winter ist auch blöd. Je kälter desto mehr läuft die Heizung, desto teurer wird's am Jahresende. Von den unkoordinierbaren Fortbewegungsversuchen in den Bereichen außerhalb der eigenen 4 Wände mal ganz abgesehen. Es streut ja keiner. Warum auch.

Bleibt zu hoffen dass die Temperaturen bald wieder leicht in's Positive gehen, dass man zumindest noch unfallfrei zum Einkaufen etc. kommt. Let's see.

Ahja, schönes neues Jahr – bei der Gelegenheit :)

 

*** Titelbild: Scene aus den Simpsons - © 20th Century Fox